Grenzüberschreitende Zusammenarbeit am Oberrhein

Die Landschaften am Oberrhein zwischen Schwarzwald und Vogesen bilden eine naturräumliche Einheit. Sie werden durch den Rhein miteinander verbunden und gegliedert. Über viele Jahrhunderte bildeten sie einen gemeinsamen Lebensraum, der durch politische Grenzen nicht getrennt war. Aus der Geschichte verbindet ein gemeinsames sprachliches und kulturelles Erbe die Regionen auf beiden Seiten des Rheins miteinander. Dies gilt etwa für den alemannischen und rheinfränkischen Dialekt, für zahlreiche Baudenkmäler, Kunstwerke, das Brauchtum oder auch den rheinischen Humanismus. Aber auch die wirtschaftlichen Verflechtungen waren über viele Jahrhunderte sehr eng.

Die Geschichte der Beziehungen auf beiden Seiten des Rheins war jedoch häufig auch durch politische Konflikte und kriegerische Auseinandersetzungen belastet. Der Rhein wurde so immer wieder auch zur militärisch umkämpften Grenze. Diese historischen Wechselfälle haben dazu geführt, dass der Rhein heute die staatliche Grenze zwischen Frankreich, der Schweiz und Deutschland bildet.

Umso ermutigender ist es, dass im zusammenwachsenden Europa die Grenzen zunehmend durchlässiger geworden sind. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Baden, dem Elsass und der Nordwestschweiz hat in den letzten Jahrzehnten große Fortschritte gemacht. Auf der gesellschaftlichen, kulturellen, wirtschaftlichen, der kommunalen und staatlich-politischen Ebene sind zahlreiche grenzüberschreitende Netzwerke entstanden. Mit den jeweiligen Nachbarn auf der anderen Seite des Rheins konnten zum Nutzen der Menschen zahlreiche gemeinsame Projekte und Kooperationen auf den Weg gebracht werden. Dies gilt etwa für das Verkehrswesen, die Raumordnung, den Umwelt- und Naturschutz, den  Arbeits- und Ausbildungsmarkt, die Bereiche Bildung und Jugend, die Wissenschaft, die verschiedenen Kultursparten oder den Tourismus.

In mancher Hinsicht gelten die Regionen am Oberrhein inzwischen sogar als Vorzeigemodell in einem Europa der offenen Grenzen. Gerade auch für Baden bietet diese veränderte „Grenzlage“ heute enorme Chancen und Entwicklungspotentiale. Nachdem es in den letzten Jahrhunderten durch die ehemalige Randlage im deutschen Südwesten stark benachteiligt war, ist Baden heute zu einem Verbindungskorridor, zu einem Bindeglied im Dreiländereck geworden. Baden kann so künftig in Europa eine neue Zentralität gewinnen. Es hat aufgrund seiner reichen Geschichte und seiner günstigen geographischen Lage eine besondere Berufung wie auch ein vitales Interesse daran, den Oberrhein mit seinen europäischen Nachbarn als einen gemeinsamen und einheitlichen Lebensraum wieder neu zu entdecken und nach Kräften mitzugestalten.

Links zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit

Regiogesellschaften - Netzwerke mit historischer Thematik

RegioTriRhena: https://www.regiotrirhena.org/

Regio Gesellschaft Schwarzwald-Oberrhein: http://regiogesellschaft.de

Regio Basiliensis: https://www.regbas.ch/de/

Regio du Haut-Rhin: http://www.alsaeco.com/

Dreiländermuseum Lörrach: https://www.dreilaendermuseum.eu/willkommen

Drei-Länder-Netzwerk Geschichtsvereine am Oberrhein: https://www.dreilaendermuseum.eu/de/Netzwerk-Geschichtsvereine/Aktuell

Archivum Rhenanum: https://archives.hypotheses.org/

Eurodistrikte - Städtenetz

https://www.eurodistrict-freiburg-alsace.eu/de

https://www.eurodistrict-pamina.eu/

http://www.eurodistrict.eu/

https://www.eurodistrictbasel.eu/de/

http://www.rmtmo.eu/de/politik/akteure/staedtenetz.html

Staatliche Institutionen

Euro-Institut in Kehl: https://www.euroinstitut.org/

Oberrheinrat: https://www.oberrheinrat.org/de/   

Oberrheinkonferenz: https://www.oberrheinkonferenz.org/de/

Trinationale Metropolregion Oberrhein: http://www.rmtmo.eu/de/home.html