Eine kleine, aber feine Ausstellung lohnt den Besuch des Regierungspräsidiums Freiburg in der Kaiser-Joseph-Str. 167 („Basler Hof“): Dort zeigt das Landesamt für Denkmalpflege in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Ebringen bis zum 23. Januar 2026 Informationen und Fundstücke zum Thema „Ebringen 1825“. Diese Jahreszahl markiert den Beginn der archäologischen Formung in Südbaden; damals, vor 200 Jahren, hatte der Theologe und Historiker Heinrich Schreiber im Zuge einer ersten wissenschaftlichen Ausgrabung eines frühmittelalterlichen Gräberfeldes gut 100 Bestattungen erforscht und im Jahr 1826 dazu wissenschaftlich publiziert. Schreibers Ausgrabungen und die Publikation gelten als eine Geburtsstunde der archäologischen Denkmalpflege in Baden-Württemberg und als Meilensteine der archäologischen Forschung, was Prof. Dr. Claus Wolf, Präsident des Landesdenkmalamtes bei der Eröffnung würdigte. „Als Autodidakt hat Schreiber sie unter Berücksichtigung vieler bis heute gültige Kriterien durchgeführt und zeitnah publiziert. Damit hat er Maßstäbe gesetzt, die in vielen Bereichen der archäologischen Denkmalpflege bis heute Geltung haben“, so Wolf. In der Ausstellung sind Teile der Grabbeigaben und einer Nachgrabung im Jahr 1991 wie Waffen, Gürtelteile, Schmuck, eine sehr seltene Haarnadel sowie Halsketten aus Glas und Bernstein zu sehen, Bild- und Schrifttafeln liefern die notwendigen Begleitinformationen.

Außerdem erbrachte eine Sichtung und Bewertung von Schrifttum aus dem Nachlass von Heinrich Schreiber im Stadtarchiv Freiburg neue Ergebnisse zur Fund- und Forschungsgeschichte sowie zum Ablauf der Grabung 1825. Dies erfolgte im Rahmen einer studentischen Übung in den Jahren 2024 und 2025 am Institut für Ur- und Frühgeschichte, geleitet von Dr. Luisa Radohs, Dr. Andreas Haasis-Berner und Dr. Bertram Jenisch. Die Konzeption der Ausstellung erarbeiteten Dr. Christel Bücker und Dr. Michael Hoeper, Archäologiewerkstatt im Landesdenkmalamt.

Die Ausstellung ist bis zum 23. Januar 2026 von Montag bis Freitag zwischen 8.00 Uhr und 18.00 Uhr kostenfrei im Foyer des „Basler Hofes“, Kaiser-Joseph-Str. 167 in Freiburg, zu sehen. Eine Vortragsreihe und Führungen unter der Regie des „Alemannischen Institutes“ ergänzen das Angebot (siehe www.alemannisches-institut.de). Voraussichtlich ab März 2026 wird die Ausstellung in das Schloss Ebringen umziehen.